Die Kümmerei Sulzberg konnte sich über eine beachtliche Würdigung freuen: die Einführung der Hilfevermittlungs-App und die damit verbundene Optimierung der Nachbarschaftshilfe in der Gemeinde war für den „Gesundheits- und Pflegestern“ nominiert. Mit diesem erstmals vergebenen Preis der Handwerkerkrankenkasse IKK classic wurden kreative Ansätze bei der Pflege- und Gesundheitsversorgung älterer Menschen in Bayern ausgezeichnet.
Insgesamt hatten sich 37 Projekte für die Auszeichnung beworben. Eine mit hochrangigen Vertretern aus Politik und der Gesundheitswissenschaft besetzte Jury nominierte aus allen Einreichungen neun Projekte. Die Kümmerei war mit der Einführung ihrer (von der Firma hilver entwickelten) Nachbarschafts-Hilfe-App in der Kategorie „Gut versorgt in meiner Kommune“ unter den Anwärtern für den mit 2.000 Euro dotierten 3. Preis.
Darum geht es bei dem Projekt:
Im Rahmen des Projekts IPot testete die Kümmerei die Hilfevermittlungs-App „hilver app“. Hier können Menschen auf digitalem Wege konkrete Unterstützungswünsche angeben - sei es Rasenmähen, Hilfe beim Einkaufen, Begleitung bei einem Spaziergang oder Ähnliches. Die App sorgt dafür, dass die Anfragenden schnell, passgenau und unkompliziert mit denjenigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von der Kümmerei zusammengebracht werden, die diesen Bedarf gerne erfüllen möchten.
Die Einführung der Matchingplattform wurde vom Bayerischen Zentrum Pflege Digital (BZPD), einer Forschungseinrichtung der Hochschule Kempten, über ein Jahr hinweg fachlich begleitet und evaluiert. Dabei wurde unter anderem untersucht, welche konkreten Vor- und Nachteile die Nutzenden mit dem Einsatz der App verbinden. „Der Zugang zu Unterstützungsleistungen von freiwillig Engagierten aus Nachbarschaft und Quartier ist eine zunehmend wichtige Voraussetzung für das Älterwerden zu Hause“, betont Dr. Tobias Wörle vom BZPD. Der Abteilungsleiter sowie seine Kollegin Kathrin Deisenhofer und Kollege Jochen Geiselhart haben das Kümmerei-Team Manfred Herb und Daniela Langstein nach München zur Preisverleihung in den Bayerischen Landtag begleitet. Die Schirmherrschaft von Staatsministerin a. D. Emilia Müller und die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste verdeutlichte an diesem Abend einmal mehr, wie wichtig innovative Ideen in der häuslichen Pflege und im Quartiersmanagement sind.
Zwar reichte es für die Sulzberger letztlich doch nicht fürs Treppchen, doch die Freude bei ihnen und dem Kooperationspartner über die Anerkennung ihrer Arbeit war dennoch groß. Manfred Herb, der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Sulzberg: „Ich bin sehr stolz über diese Nominierung und noch viel stolzer auf das sehr engagierte Team der Kümmerei Sulzberg, das solche Dinge überhaupt möglich macht.“