„Hier ist was richtig Gutes passiert!“ Das ist Vertreterinnen und Vertretern des Bund Naturschutz schnell klar, als sie kürzlich den Sulzberger Bach bei Aleuthe besuchen. Die Renaturierung hat dem Bach und seiner Umgebung neues Leben eingehaucht.

Seit dem Projektbeginn im Jahr 2021 wurde Schritt für Schritt daran gearbeitet, dem Bach, seinen Ufern und den angrenzenden Wald- und Wiesenflächen wieder mehr Raum für natürliche Entwicklung zu geben.

Die Planung lag in den Händen von Frau Puscher vom Ingenieurbüro für Garten- und Landschaftsbau in Kempten. Unterstützt wurde sie dabei von der Naturschutzbehörde, dem Forstamt und dem Wasserwirtschaftsamt. 

Alle Arbeiten wurden so abgestimmt, dass Brutzeiten von Vögeln und der Lebenszyklus von Amphibien nicht gestört wurden. Die Abnahme durch die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Oberallgäu ist bereits erfolgt – mit positivem Fazit.

Das Projekt ist nicht nur ein Beitrag zum Natur- und Artenschutz, sondern auch ein Pluspunkt für das Ökokonto des Marktes Sulzberg. Dieses fungiert gewissermaßen als „grünes Guthaben“: Künftig können hieraus Punkte für Ausgleichsmaßnahmen bei Bauprojekten oder in der Bauleitplanung abgebucht werden.

Konkret wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

Am Sulzberger Bach:

• Einbau von Störsteinen zur Strukturverbesserung des Gewässers
• Auflockerung der Bachsohle und Einbringen von Totholz
• Entfernung alter Zaunreste, die das Bachbett beeinträchtigten

Im Hangwald/Bergmischwald:

• Entnahme von Fichten zur Förderung heimischer Baumarten
• Nachpflanzung von Weißtanne, Bergahorn, Flatter-Ulme, Eibe und Wildkirsche
• Kartierung von Biotopbäumen

Im Auwald und Waldmantel:

• Fällung nicht biotopwertiger Fichten und Nordmann-Tannen
• Punktuelle Pflanzung von Wildkirsche, Bergahorn und Silberweide
• Pflanzung von Obstbäumen – in Kooperation mit der Grundschule Sulzberg, deren Schüler mit großem Eifer selbst Hand anlegten.

An der Baumreihe entlang der Jodbadstraße:

• Ersetzung ausfallender Eschen durch robuste Bergahorne

Auf der Wiese:

• Ausmagerung und Ansaat einer bunten Wildstaudenmischung (u. a. Schafgarbe, Akelei, Wasserdost, Schlüsselblume, Baldrian)

Anlage von Seigen – kleinen Mulden, in denen sich Regenwasser sammelt und Lebensraum für Amphibien schafft